Wiener Zeitung, No. 125 (May 26, 1853), p. 478.
Bei dem diesjährigen niederrheinischen Musikfeste in Düsseldorf am 15., 16. und 17. hat, wie es scheint, der Virtuose Herr Joachim den Preis davon getragen. Die “Kölnische Ztg.” sagt über denselben: “Es dürfte keinen lebenden Violinisten geben, der mit Herrn Joachim in die Schranken treten könnte. Sein Ton ist voll, rein bis in die höchsten Noten und zum Herzen sprechend. Daß seine Fertigkeit eine ungeheure ist, vergißt man über dem Vortrag; er ist nicht Virtuos, er ist Künstler, er spielt nicht Violine, er singt auf ihr. Es ist schwer, einen Vortrag von Tönen in Worten beschreiben zu wollen — genug, Herr Joachim hat geleistet, was man kaum für möglich gehalten. Man mußte die Musiker sehen, denen die Augen voll Wasser standen, um die Wirkung seines Spiels recht zu würdigen. Das Urteil der wackersten Künstler, die mit ihm spielten, die ihn jetzt begleiteten, erkannte ihm einstimmig den höchsten Lorbeerkranz zu. Von den einzelnen künstlerischen Leistungen war die des Herrn Joachim unbedingt die bedeutendste.”
At this year’s Lower Rhine Music Festival in Düsseldorf on the 15th, 16th, and 17th, it appears that the virtuoso Herr Joachim took home the prize. The “Kölnische Zeitug.” says about him: “There may be no living violinist who could compete with Mr. Joachim. His tone is full, pure even in the highest notes, and speaks to the heart. While listening to his performance, one forgets that his skill is immense; he is not a virtuoso, he is an artist, he does not play the violin, he sings on it. It is difficult to describe a performance of sounds in words – enough to say that Mr. Joachim has achieved what one could hardly imagine. One had to see the musicians with tears in their eyes to truly appreciate the effect of his playing. The unanimous verdict of the most reputable artists who played with him, who accompanied him now, awarded him the highest laurel wreath. Among the individual artistic achievements, Mr. Joachim’s was unquestionably the most significant.”